Erich Mielke zur Staatsgrenze der DDR (1989)

Dieser Power Point-Vortrag ist nach einem Ausschnitt aus einer großen Rede von Erich Mielke zusammengestellt worden. Dort sagt Erich Mielke seine Meinung zum Thema Staatsgrenze der DDR. Erich Mielke war nicht Chef der Grenztruppen, bzw. unterstanden diese nicht dem MfS. Die Grenztruppen unterstanden dem Verteidigungsministerium, dessen Chef Heinz Keßler(verst.)war.  Der Chef der Grenztruppen der DDR war Klaus-Dieter Baumgarten(verst.).

Die Minister Heinz Keßler und Erich Mielke unterstanden dem Nationalen Verteidigungsrat der DDR und Erich Honecker als dessen Vorsitzenden. Gleichzeitig war dieses Gremium dem Stab der Vereinten Streitkräfte des Warschauer Vertrages unterstellt. Zuletzt war deren Chef der Verräter Michail Gorbatschow.

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Erich Mielke zur Staatsgrenze der DDR (1989)

Ausschnitt aus Referat vor Leitern der operativen Diensteinheiten zum Thema Ausreise vom 28. April 1989. Zum Power Point-Vortrag bearbeitet von Petra Reichel.

Diensteinheit: Zentrale Informations- und Auswertungsgruppe

Überlieferungsform: Tonband, Spielzeit 48 Minuten, 36 Sekunden

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Entnommen aus der Mediathek der BStU.
http://www.stasi-mediathek.de/medien/referat-erich-mielkes-vor-den-leitern-der-operativen-diensteinheiten-zum-vorgehen-gegen-ausreisewillige/

Siehe auch Zusammenfassung und Auswertung dieses Referats.

https://prkreuznach.wordpress.com/2017/04/21/referat-von-erich-mielke-zum-thema-ausreise-vom-28-april-1989-vor-den-leitern-der-operativen-diensteinheiten/

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Vielfältige Zusammenhänge zum illegalen Verlassen der DDR dürfen nicht übersehen werden.

Erich Mielke weist auf folgendes hin:

  • Provokatorische Angriffe auf die Staatsgrenze der DDR, insbesondere von Westberlin aus, werden unvermindert fortgesetzt und zum Teil verstärkt.
  • Gegnerische Kräfte sind seit langem interessiert permanente Unruhe an der Staatsgrenze zu inszenieren. (Das änderte sich nicht bis zur Öffnung der Grenze als Folge der Konterrevolution.)
  • Aus dem Kreis der Antragsteller auf Ständige Ausreise(aus der DDR)kommt eine hohe Zahl der Grenztäter. Es ist zu erwarten, dass sich diese Tendenz fortsetzt.
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Erich Mielke berichtet über:

  • Festnahmen von Grenztätern und dass es sich dabei um Antragsteller auf Ständige Ausreise (aus der DDR) handelt
  • In den Jahren 1987 und 1988 und in den ersten Monaten des Jahres 1989 haben die Angriffe aus dem Inneren(von DDR-Seite aus) auf die Staatsgrenze erheblich zugenommen.
  • Trotz bedeutender Anstrengungen der Vorbeugung, bzw. Abwehr im Inneren und an der Staatsgrenze gab es einen wesentlichen Anstieg von Grenzdurchbrüchen, darunter zahlreiche spektakuläre Fälle, die durch hohe Risikobereitschaft und Gesellschaftsgefährlichkeit(Gefahr für die öffentliche Ordnung) der Täter gekennzeichnet waren.

Trotz BGS-Warnschilder auf der BRD-seite stellt sich eine unvorsichtige Mutter mit Kind unmittelbar an einer DDR-Grenzsäule. Die Säulen befinden sich in der Regel zwischen 2-5m hinter dem eigentlichen DDR-Grenzverlauf. Die beiden Personen befinden sich faktisch auf DDR-Gebiet; in der GT-Dienstsprache handelt es sich bei dieser Situation schon um eine „Grenzverletzung“. Das Foto wird um 1985 durch einen Grenzaufklärer im GR-15 erstellt. Gut zu erkennen ist die Grenzsäulennummer auf der Rückseite der Grenzsäule. Die Säulen selbst trägt häufig als oberen Abschluss einen mittigen Stahlstab, dieser soll Vögel davon abhalten, sich auf den Säulen abzusetzen und so die Säule evtl. zu verschmutzen. Grundsätzliche wird die o.g. Grenzsäulennummer zur Lokalisierung von Vorgängen immer in den Berichten und Fotos als „GS-Nr.“ angegeben. Die links oben abgebildete schwarze Grenzsäulennummertafel ist eine Ersatztafel für Grenzaufklärer bei Ersatzmaßnahmen an beschädigter bzw. entwendeter Kennzeichnungen. ( Privatarchiv d. Verf.)

Bildquelle nebst Bildunterschrift: Kommando Grenztruppen der DDR http://www.grenzkommando.de/die-grenzen-der-ddr-2.html

Provokation an der Staatsgrenze der DDR im Jahre 1989 

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Durch umfassende Vermarktung in den Medien des Gegners ist der DDR ein erheblicher politischer Schaden entstanden.

Diese Hetzkampagne ist im Februar und März 1989 eskaliert in Zusammenhang mit

  • der gerechtfertigten Anwendung der Schusswaffe durch angehörige der DDR-Grenztruppen,
  • gelungenen und verhinderten illegalen Grenzübertritten(zum Teil mit schwerer Technik, wie z.B. mit Gas gefüllten Ballons),

weiter eskaliert.

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Erich Mielke erklärt in wann die Schusswaffe eingesetzt werden muss. Und zwar:

  • Wenn das Leben von Grenzsicherungskräften in Gefahr ist.
  • Wenn das Leben anderer Personen, z.B. Geiseln, in Gefahr ist.
  • Bei Bedrohungen von Außen.
  • Die Gefahr nicht auf andere Art und Weise beseitigt werden kann.
  • Außerdem diente der Einsatz der Schusswaffe auch  der Verhinderung von Fahnenfluchten.
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  • Erich Mielke berichtet von einem versuchten Grenzdurchbruch mittels eines LKWs mit der Bezeichnung „Krazkipper“. In diesem Fall wurde ein Warnschuss abgegeben. Erich Mielke bestätigt, dass dieser Warnschuss berechtigt war.
  • Außerdem berichtet Erich Mielke von Unsicherheiten bei der Anwendung der Schusswaffe und appelliert an die Leiter der zuständigen Diensteinheiten diese Unsicherheiten in den Grenztruppen zu beseitigen.
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  • Erich Mielke mahnt an, die Schusswaffe so anzuwenden, dass der Grenztäter nicht fliehen kann. Also nicht nur eine Salve in die Luft schießen, sondern auch(so traurig es ist) auch auf die Person schießen.
  • Mit makabren Humor verleiht Erich Mielke dieser Aussage Nachdruck. Die Nachwelt greift dies nun begierig auf. Aus einer Auflockerung der Rede wird nun der Kern der Rede(die mehrere Themen umfasst)gemacht. Ungewollt hat Erich Mielke der heutigen antikommunistischen Hetze eine Vorlage geliefert. Außerdem war die Rede nicht für die Öffentlichkeit, sondern nur für einen begrenzten Insiderkreis, gehalten worden.
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  • Erich Mielke erteilt den Bezirksverwaltungen(des MfS) den Auftrag die ersten Sekretäre der Bezirksleitungen der jeweiligen Kreisleitungen der SED ständig aktuell darüber zu informieren, welche ungesetzlichen Grenzübertritte verhindert wurden.
  • Es sind Tausende illegale Grenzübertritte verhindert worden. Darüber ist nicht gesprochen worden. Während bei einem gelungenen Grenzübertritt ein großes Geschrei gemacht worden ist.
  • Erich Mielke gibt den Auftrag zu berichten, welche illegalen Grenzübertritte verhindert worden sind, welche Personen das im jeweiligen Verantwortungsbereich betrifft und welche Ursachen für die begünstigenden Bedingungen dabei festgestellt wurden.
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Erich Mielke mahnt an:

  • Jegliche Überraschungen an der Staatsgrenze müssen ausgeschaltet werden.
  • Ordnung und Sicherheit im Grenzgebiet und grenznahen Raum sind noch straffer durchzusetzen.
  • Schwere Technik u.a. Hilfsmittel, die einem illegalen Grenzübertritt dienen könnten, müssen wirksamer gesichert werden.
  • Alle operativen Diensteinheiten(des MfS) müssen beabsichtigte Grenzverletzungen bereits an den Ausgangsorten der Täter aufklären und verhindern, bevor diese das Grenzgebiet erreichen, bzw. in die Grenzsicherungsanlagen gelangen können.
  • Sie haben zu gewährleisten, dass die gewonnen Erkenntnisse gründlich ausgewertet und entsprechende Konsequenzen gezogen werden.

Power Point-Vortrag als PDF-Datei zum Download (allerdings ohne die Einfügungen des Bildes der leichtsinnigen Mutter und des You Tube-Videos zu den Provokationen an der Staatsgrenze der DDR in Berlin im Jahre 1989, also kurz vor Schluss.)

Ausschnitt aus der Original-Rede von Erich Mielke in schriftlicher Form:

Bitte klicken.

Entnommen aus der Mediathek der BStU. Power Point-Vortrag zusammengestellt von Petra Reichel.

Siehe auch Zusammenfassung der gesamten Rede.

Bildnachweis:

Erich Mielke
Erich Mielke 1976 Bildquelle: „Bundesarchiv Bild 183-R0522-177, Erich Mielke“ von Bundesarchiv, Bild 183-R0522-177 / CC-BY-SA 3.0. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 de über WikimediaCommons – https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bundesarchiv_Bild_183-R0522-177,_Erich_Mielke.jpg#/media/File:Bundesarchiv_Bild_183-R0522-177,_Erich_Mielke.jpg
Bildquelle: Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/TESLA_(Unternehmen)
Bildquelle: https://award.typo3.org/shortlist-award-2016/
Bildquelle: Gesund im Job – Der Gesundheitsblog http://gesund-bleiben-im-job.de/entspannung/aggressive-menschen-haben-schlechtere-blutgefaesse
Bildquelle: Aktion Mensch, entsprechende Seite nicht auffindbar
Bildquelle: Flucht und Ausreise Diskussionsforum http://f3.webmart.de/f.cfm?id=2165073&r=threadview&t=3936020&pg=1
Bildquelle: CDU https://www.cdu.de/artikel/fuer-sicherheit-und-ordnung
Bildquelle: Made for minds http://www.dw.com/en/remembering-inner-german-border-victims/a-16161679

Bildquelle : Kommando Grenztruppen der DDR http://www.grenzkommando.de/die-grenzen-der-ddr-2.html
Bildquelle: Fotosearch https://www.fotosearch.es/fotos-imagenes/silueta-un-ejército-soldado-un-ametralladora.html
Kraz-Kipper
Krazkipper Bildquelle: www.baumaschinenbilder.de
http://www.baumaschinenbilder.de/forum/thread.php?threadid=5870&threadview=1&hilight=&hilightuser=0&sid=879869cde7fe0775002c105b724404b4&page=2
Medienzirkus
Bildquelle: Wikimedia https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Medienzirkus_05.jpg

4 Gedanken zu “Erich Mielke zur Staatsgrenze der DDR (1989)

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