01. Mai 1960: Rede vor Chemiearbeitern in Bitterfeld

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Rede von Erich Mielke vor Werktätigen(Arbeitern und Angestellten) des Elektrochemischen Kombinats(Kombinat ist das im Sozialismus, was im Kapitalismus ein Konzern ist) Bitterfeld anlässlich des 1. Mai am 30. April 1960.

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„In unserem Arbeiter und Bauernstaat sind die historischen Forderungen des 1. Mai erfüllt.“

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Erich Mielke übermittelt Glückwünsche

Von:

•Im Namen der Regierung der DDR von Otto Grotewohl(Ministerpräsident der DDR)
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  • Am 1. Mai wird auch auf die Kriegsgefahr hingewiesen und für den Weltfrieden gekämpft.
  • Schon der Beschluss des Internationalen Arbeiterkongresses 1889 in Paris, den 1. Mai alljährlich als den Kampf- und Feiertag der Arbeiterklasse zu begehen, widerspiegelte die Sehnsucht der Werktätigen nach internationaler Solidarität.
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Aus einer kleinen Schar organisierter Sozialisten in zahlreichen Ländern der Erde, die damals das Banner der Arbeiterklasse erhoben, um für eine menschenwürdiges Dasein ohne kapitalistische Knechtschaft und Tyrannei, für eine neue, bessere Gesellschaft zu kämpfen, in der Kriege unmöglich sind, war eine große Massenbewegung Millionen werktätiger Menschen geworden. Nach dem Sieg des Kapitalismus, ist nun wiederum eine kleine Schar Aufrechter verblieben.

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  • Die Große sozialistische Oktoberrevolution im Jahre 1917 war die erste, auf längere Zeit siegreiche, proletarische(Proletarier=Arbeiter) Revolution.
 
  • Das organisierte Proletariat schuf im Bündnis mit den Bauern und anderen Werktätigen(arbeitende Menschen) die Sowjetmacht.
 
  • Unter Führung W.I. Lenins wurde die Sowjetunion zum Bannerträger des Friedens in der Welt und war der Kern des sozialistischen Lagers.
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•Das sozialistische Lager hatte die gewaltige Bewegung der Völker im Kampf für den Frieden hervorgebracht, an deren Stärke die Macht des Imperialismus und Kolonialismus immer mehr zerbrach. Nach dem Sieg des Kapitalismus, sind diese Länder auf andere Art und Weise von den imperialistischen Ländern abhängig, da formal weiterhin die Unabhängigkeit vom Kolonialismus besteht.
 
•Lokale Konflikte, oft Stellvertreterkriege, hätten zu einem Weltkrieg werden können. Dies wurde erfolgreich verhindert.
 
•Die Kraft der Friedensbewegung zwang westliche Großmächte, den zahlreichen Vorschlägen der Regierung der UdSSR und anderen sozialistischen Staaten Rechnung zu tragen und sich zu internationalen Verhandlungen bereitzuerklären. Dies führte letztendlich in die falsche Richtung. Die sozialistischen Staaten machten immer mehr Zugeständnisse und sind von innen her aufgeweicht worden.
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Erich Mielke weist auf eine große Demonstration in Großbritannien hin, auf der von den Vertretern der westlichen Großmächte gefordert wurde endlich mit der Aufrüstung Schluss zu machen und den Vorschlägen der Sowjetunion zur allgemeinen und vollständigen Abrüstung zu entsprechen.

Diese Demonstration war Ausdruck des Denkens und Fühlens der arbeitenden Menschen auch in anderen Ländern, die an diesem 1. Mai in gewaltigen Aufmärschen davon kündeten, dass ihre geeinte Kraft und die internationale Solidarität im Kampf um den Frieden willens und imstande sind, den Kriegstreibern die Waffen endgültig aus der Hand zu schlagen.

Der Kampf der Völker für Frieden und Sicherheit richtete sich gegen die Kräfte des Imperialismus, Militarismus und des kalten Krieges, die mit der Politik der atomaren Rüstung ein neues Völkermorden heraufbeschwören wollen.

Später kehrte sich diese Bewegung um. Z.B. in der DDR entstand die Bewegung „Schwerter zu Pflugscharen“. Diese richtete sich nicht gegen die Kriegstreiber des Imperialismus unter Führung der USA, sondern gegen ihr eigenes Land und dessen Verteidigung. So wurde auch im Westen die Friedensbewegung gespalten. Ein weiterer Schritt in Richtung Konterrevolution wurde gemacht.

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Erich Mielke spricht über die Erfüllung ökonomischer Aufgaben als Beitrag  zur Sicherung des Friedens, gegen die Aggressionspolitik des Imperialismus, insbesondere der BRD.

Später glaubte man den Frieden sichern zu können, wenn man den Imperialisten, insbesondere der BRD immer mehr Zugeständnisse macht. Das schwächte die Wirtschaft und die Bevölkerung wurde unzufrieden.

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Damals wollte in der DDR niemand mehr etwas von kapitalistischer Ausbeutung wissen. Die Werktätigen arbeiteten kameradschaftlich zusammen und suchten ständig nach neuen Wegen, um die Arbeit erfolgreicher zu gestalten, den Reichtum des Volkes zu mehren und die Lebenslage jedes einzelnen zu verbessern.

Das änderte sich später. Man sah nur noch nach Westen, insbesondere der BRD, da dort der Lebensstandard höher war. Man glaubte, dass es mit der Ausbeutung nicht so schlimm wäre. Das Interesse nach neuen Wegen im eigenen Land und im Betrieb, wo man arbeitete, zu suchen, schwand. Viele wollten den hohen Lebensstandard der BRD, aber den Preis nicht dafür zahlen, denn sie glaubten die Vorteile des Sozialismus weiterhin behalten zu können.

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Erich Mielke spricht ein Arbeitsprojekt des Betriebes an.

Er lobt die Zusammenarbeit zwischen Arbeitern und Angehörigen der Intelligenz und die Aufgeschlossenheit der Regierungspolitik gegenüber.(Das änderte sich später zum Negativen hin.)

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Nun erklärt Erich Mielke u. a. die Aufgaben der chemischen Industrie für die Landwirtschaft.

Mit einem Blick auf die Geschichte der Bauernkriege weist er darauf hin, dass die Bauern nun, im sozialistischen System, doch den Sieg errungen haben. (Bekanntlich nur auf Zeit.)

Die revolutionäre Umwälzung in der Landwirtschaft basierte auf den Ideen des Genossenschaftsplanes von Lenin und den Erfahrungen in der Sowjetunion bei der sozialistischen Umgestaltung.

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Die von Lenin entwickelten Prinzipien der friedlichen Koexistenz bildeten  in der Außenpolitik der Sowjetunion und in der DDR die Grundlage der Außenpolitik im Sinne von Frieden und Völkerfreundschaft.

Es wird auf die Befreiung vom Faschismus durch die Sowjetunion hingewiesen.  Ebenso auf deren Unterstützungsleistungen in späterer Zeit.                                                                                                      Später bröckelte das. Letztendlich hat Gorbatschow die DDR an die BRD verkauft.

Von Anfang an wollten die Militaristen und Revanchisten der BRD ihre aggressive Politik fortsetzen. Die Werktätigen(arbeitenden Menschen) in der DDR haben den Schutz und die Sicherheit ihres Landes in ihre eigenen Hände genommen. Sie waren bereit an der Seite der sozialistischen Bruderländer jederzeit bereit den Frieden zu verteidigen. Dazu gehörte auch die Pläne und Methoden der Militaristen und Revanchepolitiker zu erkennen und zu durchkreuzen.

Seit dem Besuch von Willy Brandt 1970 in Erfurt änderte sich das. Es wurden falsche Hoffnungen auf die sozialdemokratische „Entspannungspolitik“ gesetzt. Die Fronten waren nicht mehr klar. Die sozialistische Gesellschaft wurde von innen her aufgeweicht und die Regierungen der sozialistischen Länder, insbesondere der DDR, machten den Imperialisten immer mehr Zugeständnisse. Sie wollten die Pläne der Imperialisten nicht mehr erkennen.   Folglich konnte davon keine Rede mehr sein, diese zu durchkreuzen.

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Am Ende der Rede  übermittelte Erich Mielke den Dank des ZK der SED und der Regierung der DDR für die geleistete Arbeit.

Es wurde für die zukünftigen Arbeitsaufgaben viel Erfolg gewünscht und dabei die Familienangehörigen mit einbezogen.

Es folgen noch drei Ausrufe:

1.Es lebe die internationale Solidarität der Arbeiterklasse!

2.Es lebe die Freundschaft mit der Sowjetunion!

3.Es lebe der 1. Mai, der Kampftag für Frieden, Demokratie und Sozialismus!

Nun ist nur noch der letzte Ausruf aktuell geblieben, ist aber nach dem Sieg des Kapitalismus wichtiger denn je.

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Entnommen aus dem Sammelband Erich Mielke – „Sozialismus und Frieden – vom Sinn unseres Kampfes“ , Dietz Verlag Berlin/DDR 1987

Zum Power Point-Vortrag bearbeitet von Petra Reichel

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Original-Text von Erich Mielke


Bildnachweise

Erich Mielke Bildquelle: „Bundesarchiv Bild 183-R0522-177, Erich Mielke“ von Bundesarchiv, Bild 183-R0522-177 / CC-BY-SA 3.0. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 de über Wikimedia Commons – https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bundesarchiv_Bild_183-R0522-177,_Erich_Mielke.jpg#/media/File:Bundesarchiv_Bild_183-R0522-177,_Erich_Mielke.jpg
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Bildquelle: http://de.sott.net/article/15102-Beginnt-ein-neuer-Kalter-Krieg-wegen-der-Ukraine
Bildquelle: Blog „Trotz alledem“ http://trotz-alledem.blogspot.de/2011/05/1-mai-kampf-und-feiertag-der.html
Bildquelle: Von unbekannt – Heinrich Bützler: Geschichte von Kalk und Umgebung, erschienen im Eigenverlag 1910, Autor verstarb im Jahre 1935, PD-alt-100, https://de.wikipedia.org/w/index.php?curid=3593092
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Otto Grotewohl
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Bildquelle: Von Wappenentwurf: Heinz Behlingdiese Datei: Jwnabd – Gesetz über das Staatswappen und die Staatsflagge der Deutschen Demokratischen Republik. Vom 26. September 1955., Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=890222
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