„Das Erbe der Märzkämpfer lebt in unseren Taten“

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„Das Erbe der Märzkämpfer lebt in unseren Taten“

Rede von Erich Mielke auf der Kundgebung anlässlich des 50. Jahrestages der Märzkämpfe von 1921 in Eisleben vom 19. März 1971

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Power Point-Vortrag zusammengestellt von Petra Reichel

Original-Text von Erich Mielke entnommen aus:

Erich Mielke:

„Sozialismus und Frieden – Sinn unseres Kampfes“                                                                                       Dietz-Verlag Berlin 1987

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Erich Mielke in Eisleben anlässlich des 50. Jahrestages der Märzkämpfe
19. März 1971

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„Das Erbe der Märzkämpfer lebt in unseren Taten“

Rede von Erich Mielke auf der Kundgebung anlässlich des 50. Jahrestages der Märzkämpfe von 1921 in Eisleben vom 19. März 1971

Erich Mielke sprach vor:

  • Kampfgruppen der Arbeiterklasse

und

  • Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Eisleben

Ein herzlicher Gruß galt insbesondere den damals noch lebenden Teilnehmern dieser großen revolutionären Klassenschlacht des mitteldeutschen Proletariats und ihren Angehörigen.

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•Viele harte Klassenkämpfe markierten den Weg von der revolutionären deutschen Arbeiterklasse seit März 1921 zurückgelegten Weg.
 
•In der traditionsreichen Geschichte der revolutionären deutschen Arbeiterbewegung nehmen die Märzkämpfe von 1921 einen bedeutenden Platz ein.
 
•In jenen denkwürdigen Tagen haben die Arbeiter im mitteldeutschen Industriegebiet in Streiks und bewaffneten Aktionen mit großem Heldenmut, standhaft, tapfer und unter großen Opfern gegen eine große militärische Übermacht der organisierten Konterrevolution gekämpft.
 
•In diesem Kampf standen die Kumpel des Mansfelder Gebietes, gemeinsam mit den Leunaarbeitern, in der vordersten Reihe.
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•Konterrevolutionäre Polizeigarden marschierten, in die mitteldeutschen Industrieorte ein.
 
•Mit erlogenen Vorwänden wurde diese großangelegte, von Konzerndirektoren und rechten sozialdemokratischen Politikern gemeinsam vorbereitete Provokation zu begründen versucht. Diese war von einer üblen antikommunistischen Verleumdungskampagne begleitet.
 
•Zeitpunkt und Ort der Provokation waren nicht zufällig gewählt worden. Die Kampfbereitschaft der Arbeiterklasse im mitteldeutschen Raum, an deren vorderster Front die Kommunisten standen, war für die Monopolbourgeoisie ein ernstes Hindernis für die Durchsetzung ihrer Ziele in ganz Deutschland, für den Angriff auf die von der Arbeiterklasse erkämpften Rechte.
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•Bis zum Zeitpunkt der großangelegten Provokation im März 1921, war es der Konterrevolution in diesem Gebiet noch nicht gelungen, die Arbeiterklasse niederzuwerfen und zu entwaffnen.
 
•Die KPD hatte hier bedeutenden Einfluss und starke Positionen. Sie hatte bei den Landtagswahlen im Februar 1921 im Mansfelder Gebiet über 40 Prozent aller abgegebenen Stimmen auf sich vereinigt. Deshalb führte die Konterrevolution den Hauptschlag gegen die KPD. Die konsequenteste revolutionäre Kraft sollte mundtot gemacht werden.
 
•Die Konterrevolution verfolgte mit dem Einmarsch der stark bewaffneten Polizeiformationen in die mitteldeutschen Arbeiterzentren die Absicht, die revolutionären Arbeiter zum bewaffneten Kampf zu provozieren, um sie isoliert von der Arbeiterklasse in anderen Teilen Deutschlands blutig niederzuschlagen, zu entwaffnen und den starken Einfluss der Kommunistischen Partei zu brechen.
 
•Das sah die Monopolbourgeoisie als eine der wichtigsten Voraussetzungen an, die von der Arbeiterklasse nach dem ersten Weltkrieg erkämpften politischen und sozialen Errungenschaften zu beseitigen.
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•Die Arbeiter wurden zum bewaffneten Kampf provoziert. Allein schon das freche, zügellose Auftreten der konterrevolutionären Polizeitruppen forderte die Abwehrbereitschaft der Arbeiter direkt heraus.
 
•Ihre Antwort darauf war ein machtvoller Generalstreik im damaligen Regierungsbezirk Merseburg.
 
•Tausende Arbeiter griffen zu den Waffen und kämpften zehn Tage lang heldenhaft gegen die große und gut bewaffnete konterrevolutionäre Übermacht.
 
•Die Arbeiter erlitten damals eine Niederlage.
 
•Der Konterrevolution stand eine gespaltene und geschwächte Arbeiterklasse gegenüber. Die Mansfeld- und Leunaarbeiter erhielten nicht die notwendige Unterstützung aus anderen Bezirken. Die Kommunistische Partei besaß noch nicht genügend Erfahrungen, um die komplizierte Situation zu meistern. Es zeigte sich, dass revolutionärer Elan und Hass gegen die Feinde des Volkes allein nicht genügen.
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•Den Polizeitruppen war es damals möglich, die Arbeiterklasse zu unterdrücken und mit großer Brutalität gegen die Arbeiter vorzugehen.

  • Viele Arbeiter wurden bestialisch ermordet, andere grausam gefoltert und zu hohen Zuchthausstrafen verurteilt.

  • In die Reihen der kommunistischen Organisationen wurden Lücken geschlagen.

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•Obwohl die Arbeiter in den Märzkämpfen von 1921 eine Niederlage erlitten, durchkreuzten sie mit ihrem heroischen Widerstand die Pläne der konterrevolutionären Provokateure. Diese erreichten in den Märztagen 1921 nicht ihr Ziel.
 
•Die KPD führte trotz der schweren Opfer den Kampf um die Rechte der Arbeiter fort.
 
•Immer stärker setzte sich in der Arbeiterklasse die Erkenntnis durch: Um zu siegen, bedarf es einer zielklaren Führung durch die mit dem Marxismus-Leninismus ausgerüstete Partei.
 
•Es bedarf des einheitlichen und geschlossenen Handelns der Arbeiterklasse und aller anderen Werktätigen.
 
•Das fürchtet die Monopolbourgeoisie am meisten.
 
•Darum ist es bis heute in ihrem Interesse, dass sich die Arbeiterklasse uneinig ist.
 
 
 
 
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•Die klassenbewussten Arbeiter des Mansfelder Gebietes haben ihre revolutionäre Kampfbereitschaft in vielen Klassenschlachten und im heldenhaften Widerstand gegen den Faschismus unter Beweis gestellt.
 
•Das von deutschen Antifaschisten über die Zeit des Faschismus hinweg gerettete Denkmal Wladimir Iljitsch Lenins in Eisleben und die verborgen gehaltene Fahne von Kriwoj Rog legen davon ein hervorragendes  Zeugnis ab. 
 
Ohne nennenswerten Widerstand ging, während der Konterrevolution 1989/90 die Schilderstürmerei und die Demontage von Denkmälern vonstatten. In Berlin gab es zwar eine Demonstration gegen die Demontage des Lenindenkmals, diese konnte sie jedoch nicht verhindern.
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•Im Jahre 1971 glaubte  Erich  Mielke, dass die großen Klassenkämpfe im Jahre 1921, wie auch andere Klassenschlachten, nicht umsonst waren.
 
•Die KPD und nach 1945 die SED hatten aus diesen Kämpfen die richtigen Lehren gezogen, die den Gesetzmäßigkeiten des Klassenkampfes entsprechende Strategie und Taktik entwickelt und die Arbeiterklasse u. a. Werktätige befähigt, die kapitalistische Vergangenheit zu überwinden und die neue sozialistische Zukunft zu meistern.
 
In den 1980er Jahren war die SED nicht mehr in der Lage die Arbeiterklasse und andere Werktätige zu vertreten. Unzufriedenheit machte sich in der Bevölkerung breit. Die Führung der SED und die Staatsführung der DDR reagierten hilflos und an irgendeine Strategie war nicht zu denken. Das war die Gelegenheit für die Konterevolution zuzuschlagen. Der Sozialismus ist nun Vergangenheit. Der Kapitalismus ist nun Gegenwart und Zukunft.
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•Auf dem Gebiet der DDR konnte dieser Weg dank der Befreiung vom Faschismus durch die Sowjetarmee und ihre Verbündeten in der Antihitlerkoalition, beschritten werden.
 
•Auf dem Gebiet der DDR konnte dieser Weg dank der Befreiung vom Faschismus durch die Sowjetarmee und ihre Verbündeten in der Antihitlerkoalition, beschritten werden.
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•Als im Jahre 1971 die großen Märzkämpfe des Jahres 1921 gewürdigt wurden und an der historischen Stätte der Grundstein zum Monument „Kämpfer der Arbeiterklasse“ gelegt wurde, war es Ausdruck der Mahnung, den in schweren und opferreichen Kämpfen zurückgelegten Weg niemals zu vergessen, und zugleich Verpflichtung die großen revolutionären Traditionen zu wahren.
 
•Ausdruck der Würdigung der großen revolutionären Leistungen sollte sein, mit allen Kräften die sozialistischen Errungenschaften zu verteidigen und niemals zuzulassen, dass sich die unselige Vergangenheit wiederholt.
 
Es ist nicht gelungen dies in die Tat umzusetzen. Die Vergangenheit ist wieder Gegenwart und Zukunft geworden.
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•Die Werktätigen des volkseigenen Mansfeld Kombinats und die Bürger des Kreises Eisleben waren sich ihrer großen Verantwortung bewusst.
 
•Sie hatten verstanden: Das Erbe und das Vermächtnis der Klassenkämpfer vom März 1921 richtig zu bewahren, das heißt, auch im Jahre 1971 wieder in vorderster Front des Kampfes zu stehen und hohe Leistungen für den Sozialismus zu vollbringen.
 
•Das Mansfelder Kombinat „Wilhelm Pieck“ war ein bedeutender Faktor bei der weiteren Entwicklung der DDR.
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•Die damaligen Werktätigen kämpften um die Meisterung der Aufgaben beim weiteren Aufbau des Sozialismus in der DDR.
 
•Viele von ihnen standen in den Reihen der Kampftruppen der Arbeiterklasse, um – gemeinsam mit der Nationalen Volksarmee und anderen bewaffnete Organen(Institutionen) der DDR- den Sozialismus und dessen Errungenschaften zuverlässig zu schützen. Sie erwiesen sich als würdige Fortsetzer der revolutionären Traditionen der deutschen Arbeiterklasse.
 
•Leider änderte sich das in den 1980er Jahren.
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1971 wusste man, dass höchste politische revolutionäre Klassenwachsamkeit notwendig ist. Diese wichtige Lehre der Märzkämpfe von 1921 und vieler andere Klassenschlachten war von außerordentlicher Bedeutung.

Leider ließ die revolutionäre Wachsamkeit nach. Man verfiel in Betriebsblindheit und bemerkte nicht die schleichende Konterrevolution.

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Für die heutigen Eigentümer  von Mansfeld ist der Kampf der Arbeiter im Jahre  1921 ein unangenehmer Teil der Firmengeschichte.

 

Man möchte dieses historische Ereignis der Vergessenheit anheimfallen lassen.

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Darum bedarf es der Darstellung historischer Ereignisse außerhalb der offiziellen Geschichtsschreibung, wie bei:

DIE TROMMLER

https://dietrommlerinternetzeitschrift.com

 DIE TROMMLER-ARCHIV

https://dietrommlerarchiv.wordpress.com

ERICH MIELKE – POWER POINT-VORTRÄGE

https://erichmielkepowerpoint.com

Der Power-Point-Vortrag als PDF-Datei

Original-Text von Erich Mielke, entnommen aus dem Buch:

„Sozialismus und Frieden – Sinn unseres Kampfes“

Dietz-Verlag Berlin 1987

Bildnachweise

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Firmenlogo des Mansfeld-Kombinats Markeninhaber: MKM Mansfelder Kupfer und Messing GmbH – PNG erstellt mit Inkscape und Gimp – Vorlage DPMA
 
 
Bildquelle:Von Mario Schmalfuß, Original: openstreetmap.org – Bearbeitete Karte von openstreetmap.org, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=32549595
 
Kupferdraht aus dem Mansfeld Kombinat Bildquelle: Von Bundesarchiv, Bild 183-1989-0317-010 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5347089
 
Erich Mielke(1976) Bildquelle:„Bundesarchiv Bild 183-R0522-177, Erich Mielke“ von Bundesarchiv, Bild 183-R0522-177 / CC-BY-SA 3.0. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 de über Wikimedia Commons – https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bundesarchiv_Bild_183-R0522-177,_Erich_Mielke.jpg#/media/File:Bundesarchiv_Bild_183-R0522-177,_Erich_Mielke.jpg
 
Halde des Ernst-Thälmann-Schachtes Bildquelle: Von Mario Schmalfuß – Eigenes Werk, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=7806113
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Bernard-Koenen-Schacht II bei Nienstedt Bildquelle: Von Mario Schmalfuß – Eigenes Werk, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=7806021
 
Röhrigschacht Wettelrode Bildquelle: Von Hejkal in der Wikipedia auf Deutsch, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=12567069
 
Bildquelle: „Sascha’s Welt“ https://sascha313.wordpress.com/2015/11/06/was-ist-ein-revolutionaer/
 
Erich Mielke anlässlich des 50. Jahrestages der Märzkämpfe 19. März 1971 Bildquelle: Erich Mielke „Sozialismus und Frieden-Sinn unseres Kampfes“ Dietz-Verlag 1987