Aus einer Ansprache von Erich Mielke am 11. August 1971 auf einem Appell des Wachregiments „Feliks E. Dzierzynski“ anlässlich der Verleihung der Ehrenschleife des Zentralkomitees der SED für hervorragende Leistungen bei der Sicherung der Staatsgrenze der DDR am 13. August 1961.
Diese Rede wurde am zehnten Jahrestag der Errichtung des Antifaschistischen Schutzwalls gehalten.
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Entnommen aus dem Sammelband: Erich Mielke „Sozialismus und Frieden-Sinn unseres Kampfes“ Dietz Verlag Berlin 1987
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Mit den entschlossenen Maßnahmen zur Sicherung der Staatsgrenze der DDR wurden die geplanten imperialistischen Aktionen und Provokationen gegen den sozialistischen Staat DDR vereitelt.
Gleichzeitig wurde der wirtschaftlichen Ausplünderung der DDR, welche von der BRD und Westberlin aus betrieben wurde, ein Ende gesetzt.
Anmerkung: Später hatte sich die DDR selbst wirtschaftlich ausgeplündert, indem sie Qualitätsprodukte massenweise zum Dumpingpreis verkaufte. Diese wurden meist in Versandhauskatalogen der BRD angeboten. In der DDR wurden diese Güter zur Mangelware.
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Mit der zuverlässigen Sicherung der Staatsgrenze der DDR wurde den aggressiven Kräften des Imperialismus eine Niederlage bereitet.
Das war ein historischer Akt im Interesse des Schutzes des Lebens und der friedlichen Arbeit der Bürgerinnen und Bürger der DDR und darüberhinaus der Sicherheit der Völker Europas.
Die Angehörigen der Kampfgruppen der Arbeiterklasse, der nationalen Volksarmee, der Schutz- und Sicherheitsorgane durchkreuzten in einer exakt geplanten Aktion alle feindlichen Pläne und Machenschaften.
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So dachten sich die Bundeswehrgeneräle die Aggression! Als Tag X bezeichneten die Imperialisten und Militaristen der BRD den Tag, den sie für den Beginn des beabsichtigten Überfalls auf die DDR und die sozialistische Staatengemeinschaft in ihren Plänen annahmen.
Die Errichtung des antifaschistischen Schutzwalls war ein entscheidender Beitrag zur Verhinderung größerer Konflikte im Herzen Europas.
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Die herrschenden Kreise in der BRD und den anderen NATO-Staaten sowie in Westberlin mochten zur Kenntnis nehmen, dass die Staatsgrenzen DDR unverrückbar waren. Ihr Schutz lag bei den bewaffneten Kräften der Arbeiter- und Bauernmacht in guten Händen. Die gesamte sozialistische Staatengemeinschaft und ihre Hauptkraft, die Sowjetunion hatten die Verteidigung der Staatsgrenzen der DDR zu ihrer ureigensten Sache gemacht.
Anmerkung: Am 09.11.1989 hörte die Arbeiter- und Bauernmacht der DDR auf zu existieren. Michael Gorbatschow hat die Sowjetunion als Hauptkraft der sozialistischen Staatengemeinschaft in den Ruin getrieben.
Die sozialistische Staatengemeinschaft ist auseinandergefallen und hat sich aufgelöst.
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Anmerkung: Zum damaligen Zeitpunkt ist eine gewisse Betriebsblindheit eingetreten. So sagt Erich Mielke weiter in seiner Rede:
Dem Imperialismus wird es niemals gelingen die DDR und ihre Staatsgrenzen anzutasten. Die bewaffneten Kräfte in der DDR sind bereit, im engen Bündnis mit der ruhmreichen Sowjetarmee und den Armeen der anderen Staaten des Warschauer Vertrages jeden Anschlag auf die territoriale Integrität der DDR konsequent zurückzuweisen. Auf der Seite des Sozialismus stehen die Stärkeren Bataillone.
Anmerkung: Die psychologische Kriegsführung ist unterschätzt worden. Es sind auf die falschen Kräfte in der BRD, bzw. Westberlin Hoffnungen gesetzt worden, wie z.B. DIE GRÜNEN. DIE GRÜNEN leisteten mit ihrer Unterstützung der konterrevolutionären Kräfte einen entscheidenden Beitrag zur Beseitigung der DDR.
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An den 100. Geburtstag von Karl Liebknecht am 13. August 1971 wird eine Grußadresse gerichtet und nochmal auf die Verteidigungskraft der Armeen der sozialistischen Staaten, bzw. ihre Armeen verwiesen.
Es wird an die Einsicht der imperialistischen Kräfte appelliert, um Frieden und Sicherheit in Europa zu gewährleisten.
Nochmal ein Blick in die Geschichte zu Karl Liebknecht, der das System der imperialistischen Kriegsvorbereitung enthüllte und das Rüstungskapital und dessen Profitgier als Quelle imperialistischer Expansionspolitik entlarvte.
Waren es 1914, als Karl Liebknecht im Reichstag gegen die Kriegskredite stimmte, noch wenige, die gegen den imperialistischen Raubkrieg kämpften, so waren es zu Zeiten der sozialistischen Staatengemeinschaft Millionen und aber Millionen, die den imperialistischen Räubern eine feste Barriere entgegensetzten. Zu ihnen gehörten auch die Werktätigen der DDR und ihre bewaffneten Kräfte, die – erzogen im Geiste Karl Liebknechts und der besten Traditionen der deutschen und internationalen Arbeiterbewegung- am 13. August 1961 ihr sozialistisches Vaterland schützten und unablässig für die zuverlässige Sicherung ihres sozialistischen Friedensstaates und seiner Grenzen wirken.
Anmerkung: Leider hat sich das im Laufe der Jahre zum Negativen verändert.
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Am 13. August 1971, dem 10. Jahrestag der Errichtung des antifaschistischen Schutzwalls, haben die Kampfgruppen der Arbeiterklasse gemeinsam mit der Bevölkerung der Hauptstadt der DDR, Berlin, in einer Reihe von Veranstaltungen demonstriert, das all gegen die DDR gerichteten feindlichen Pläne und Absichten zum Scheitern verurteilt sind.
Anmerkung: Auch hier hat sich Routine und Betriebsblindheit eingeschlichen. Denn 1989 ist es ja gelungen.
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Mit Hinweis auf die Beschlüsse des VIII. Parteitages der SED wird nochmal auf das Ende der Zeit der offenen Grenzen und dass niemand mehr der DDR wirtschaftlichen Schaden zufügen könne. (siehe Anmerkung weiter oben: Letztendlich hat sich die DDR im Zuge der „Entspannungspolitik“ selbst wirtschaftlichen Schaden zugefügt.)
Nun wird auf den weiteren Aufbau und Entfaltung der ökonomischen Gesetze des Sozialismus verwiesen.Anmerkung: Tatsächlich gab es nach der Grenzsicherung am 13. August 1961 wirtschaftlichen Aufschwung und Stabilität.
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Nochmal der Hinweis auf die Zusammenarbeit der sozialistischen Staatengemeinschaft auf militärischem und wirtschaftlichem Gebiet und auf den Fünfjahrplan für die Jahre 1971 bis 1975.
(siehe Anmerkung oben: Diese Zusammenarbeit hat immer mehr Risse bekommen, die letztendlich zur Auflösung geführt haben.)
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Der Stolz, dass das MfS mit seinem Wachregiment an der Vorbereitung und Durchführung der Maßnahmen zum 13. August 1961 beteiligt war, wird hervorgehoben.
Nun der Hinweis auf den Auftrag des Zentralkomitees der SED das Wachregiment „Feliks E. Dzierzynski“ mit der Ehrenschleife des ZK der SED für hervorragende Leistungen bei der Errichtung des antifaschistischen Schutzwalls zu verleihen und entsprechende Glückwünsche.
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Manuskript der Rede von Erich Mielke, am 11. August 1971 auf einem Appell des Wachregiments „Feliks E. Dzierzynski“ anlässlich der Verleihung der Ehrenschleife des Zentralkomitees der SED für hervorragende Leistungen bei der Sicherung der Staatsgrenze der DDR am 13. August 1961 zum Power Point-Vortrag aus der heutigen Sicht bearbeitet. Bearbeitung und Anmerkungen von Petra Reichel